Traditionelle Schreibwaren in modernem Gewand

Gegründet 1825 verbindet die Papeterie Kappeler moderne Schreibkunst mit traditionellen Schreibwaren.

Die Anfänge

1825 Gründung der Buchbinde-Werkstätte und Papierhandlung im Haus zum Dattelbaum in der oberen Halde in Baden durch Joh. Bapt. Kappeler, «Sohn der alten u. ehrsamen Bauernfamilie des Kappelerhofes»*

«Für die Buchbinderei war das Kloster Wettingen mit seiner reichen Bibliothek der beste Arbeitgeber & Vater Kappeler konnte seine Kenntnisse & Kunstfertigkeit gut verwenden»

«Im Jahre 1847 wurde die erste Eisenbahn der Schweiz von Zürich nach Baden gebaut. Von diesem Zeitpunkt weg siedelten sich in Baden verschiedene Industrien an & begann damit auch ein regeres Leben, in dem bis jetzt mittelalterlich gemütlichen Städtchen.»

«Das Haus an der obern Halde wurde durch drei wacker mitarbeitende Söhne für den Betrieb zu klein & Vater Kappeler erwarb weitblickend, nachdem im Jahr 1857 das heutige Bezirksschulhaus erbaut war, das Haus zum grünen Schild an der weiten Gasse (Nr. 19) & später das Haus nebenan. (Nr. 17)»

Aufschwung und Niedergang

«Das Geschäft nahm unter Leitung des ältesten Sohnes Karl einen raschen Aufschwung. Der Buchbinderei wurde eine Lithografie angegliedert, die fast den ganzen Kanton mit Formularen aller Art versorgte.»

«Mitten in das emsige, emporstrebende Wirken riss der unerbittliche Tod eine grosse Lücke. Karl Kappeler, die eigentliche Seele des Geschäftes, zog sich bei einer Schlittenfahrt des Männerchors eine Lungenentzündung zu, die den jungen Mann nach kaum 5 Tagen dahinraffte.»

Es blieb nicht bei dem einen Schicksalsschlag. Die rasche moderne Zeit brachte Konkurrenz, die Buchdruckerei vervollkommnete sich zusehends und entzog der Lithografie eine Arbeit um die andere, Krankheiten, familiäres Ungemach und finanzielle Verluste bei der unseligen Nationalbahnmisere, brachten das Geschäft in eine bedrängte Lage.

Die beiden Brüder Josef & Meinrad Kappeler trennten sich, die Lithografie ging ein & Josef Kappeler führte die Buchbinderei in bescheidenem Rahmen weiter.

Neuorientierung

«Im Jahre 1892 trat dann nach vollendeter Lehrzeit sein ältester Sohn Franz ins Geschäft & es gelang seiner tatkräftigen, fleissigen Arbeit, das Geschäft wieder aufwärts zu bringen. Die Buchbinderei wurde nach & nach durch moderne Maschinen leistungsfähiger & ist heute für alle in das Fach einschlagenden Arbeiten sehr gut eingerichtet.»

«Heute nach 100 Jahren steht das Geschäft wieder gut fundiert da & ist ausgerüstet mit einer Akzidenzdruckerei & Vergoldepresse für Prägedruck der Seidenschlaufen und Plakate aller Art. Neben dem stets sorgfältig gepflegten Einbinden der Liebhaberbücherei, bilden heute die Spezial - Anfertigung von Kartotheken, Durchschreibebüchern, Cartonnagen, Solddrucke & Drucksachen die Haupterzeugnisse des 100 jährigen Gewerbes.»

Nachkriegszeit und Geschäftsaufgabe

Im Oktober 1947 übergibt Buchbindermeister Franz Kappeler das «Papeterie-Geschäft mit Buchbinderei» an der Weiten Gasse 19 in Baden in die Hände seines Neffen Josef Kappeler, der die Familientradition in vierter Generation weiterführt. Vom 1. Oktober 1951 bis 31. März 1955 erlernt Heinz Kappeler bei der Buchbinderei Burkhardt in Zürich den Beruf des Buchbinders. Er bleibt dem Geschäft bis zum 18. Januar 1958 treu. Im Jahr 1956 erweitert er seine Kenntnisse bei der Grossbuchbinderei H. Wennberg G.m.b.H. in Stuttgart als «Buchbindergehilfe».

Vom 18. Januar 1958 bis zum 1. Januar 1962 arbeitet Heinz Kappeler im Geschäft seines Vaters, leitet die Buchbinderei und vertritt seinen Vater in der Geschäftsleitung. Familiäre Veränderungen in 1960er-Jahren führen zu einer beruflichen Neuorientierung von Heinz Kappeler und zur Geschäftsaufgabe.

Neugründung 2025

Im Juli 2025 wird die «Papeterie Kappeler» anlässlich des 200-Jahr Jubiläums zu neuem Leben erweckt. Kein Jubiläum ohne Firma und keine Firma ohne Produkte und so nimmt alles seinen Lauf. Der neue Auftritt nimmt mit dem Tintenfass das Logo auf, das schon Josef Kappeler verwendet hat. Somit verbindet sich die Tradition mit der heutigen Zeit.

Wir freuen uns auf eine spannende Zukunft. Lorin, Monika, Simon und Urs Kappeler

*Alle Zitate stammen aus der Festschrift «100 jähriges Geschäftsjubiläum der Buchbinderei Kappeler Baden»